Serapias perez-chiscanoi C. ACEDO
Serapias perez-chiscanoi (syn.:
viridis) ist eine der seltensten Serapias-Arten. Bisher wurde
sie nur im Flusstal des Guadiana in süd-west Spanien und auf der
portugiesischen Seite der iberischen Halbinsel an der Algarve
gefunden. Sie wächst dort in Feuchtgebieten in neutralem Boden.
Eine gute Durchfeuchtung des Boden in der gesamten
Vegetationsphase scheint für diese Serapias-Art sehr wichtig zu
sein. Da solche Biotope im mediterranen Bereich rückläufig
sind, hängt das Überleben der Art vom absoluten Schutz
geeigneter Feuchtbiotope ab.
Pflanzenbeschreibung
"Pflanzenhöhe: 18 - 25 cm
Blätter: lineal-lanzettlich, 7-10 cm lang und 0,7 - 1,2 cm breit. Die Blattoberseite ist schwächer, die Blattunterseite intensiv rotbraun längsgestreift. Blätter gekielt, die beiden oberen eng am Blütenstiel anliegend.
Blütenstand: kurz, dichtgedrängt; 3 bis 6-blütig
Tragblätter: elliptisch-lanzettlich, hellgrün mit rotbraunen Adern, 8-14mm breit und 2-4 cm lang.
Blüten: Lippe ca. 2,5-3 cm lang, Epichil hell gelblichgrün mit zarten, rotbraunen Adern; Seitenlappen rötlichbraun, nicht aus dem Helm herausragend; Hypochil mit kurzen, rötlichbraunen Härchen besetzt; zwei schmale, parallele Schwielen mit 2-3 mm breitem Zwischenraum; Säule grünlich, lang und spitz geschnäbelt; Helm grünlich mit rotbraunen Adern."
Der Autor der Pflanzenbeschreibung (H. Jansen) vermutet eine ganz oder wenigstens teilweise Autogamie der Pflanzen.
Kultur
Als Pflanze süd-west
mediterraner Herkunft in welchem ein starker Einfluss des
Atlantischen Ozeans prägend ist, ist Serapias perez-chiscanoi
im nördlicheren Europa fakultativ als eine reine Gewächshausorchidee
zu betrachten die als tiefste Nachtemperatur im Winter 8° bis 10°
verlangt. Ihren Bedürfnissen nach ausreichender Feuchtigkeit in
ihrer Vegetationsperiode trägt man dadurch Rechnung, dass man
sie während dieser Phase im Anstau hält; hat man gleichzeitig
hohe Töpfe gewählt (sog. Rosentöpfe) ist die Gefahr von
Wurzelfäulnis nicht gegeben. Die weiteren Kulturmaßnahmen
gleichen denen aller mediterranen Orchideen.
Literatur
Baumann, Künkele (1989): Die Gattung Serapias L. - eine taxonomische Übersicht AHO Baden-Würt. 21(3):701-946
Jansen, H. (1993): Serapias viridis Perez Chiscano in Portugal. AHO NRW 10(1): 50 - 53
Keitel, Chr. (1991): Serapias viridis Perez Chiscano, Dact. maculata ssp. caramulensis Verm. und andere interessante spanische Orchideenarten. AHO Baden-Würt. 23 (1):107-121
Fotos*
Hans Jansen aufgenommen am Naturstand in Portugal April 1992.
Copyright by Hans Jansen
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