und
Schädlingsbekämpfung
Grundsätzliches
Eine konsequente vorbeugende Schädlingsbekämpfung ist
bei der Kultur seltener und teilweise vom Aussterben
bedrohter Pflanzen angezeigt.
Nahezu unverantwortlich ist
das Laizze-faire-Prinzip!
Wer sich diesem Prinzip verpflichtet hat, sollte seine
Freiflächen der natürlichen Sukzession überlassen.
Oberirdische Schädlinge
Schnecken
Vorbeugendes Streuen von Schneckenkorn, Absammeln
Blattläuse
Absammeln beim Befall einzelner Pflanzen
Handelsübliches Gift bei stärkerem Befall
Raupen
Entfernen der Schlupflöcher (Laubkehren usw.)
Beseitigung Lebensgrundlage durch Veränderung des
Beetes (Entfernung von Schatten usw.)
Abendliches Absammeln
stärkste Gifte (Vorsicht unbedingt Fachmann zu Rate
ziehen!)
Rüsselkäfer
Entfernen der Schlupflöcher (Laubkehren usw.)
Beseitigung Lebensgrundlage durch Veränderung des
Beetes (Entfernung von Schatten usw.)
Absammeln
stärkste Gifte (Vorsicht unbedingt Fachmann zu Rate
ziehen!)
Vögel und Kaninchen
Einzäunen bzw. Abdecken der Beete mit Maschendraht
Mäuse
mechanische Fallen
handelsübliches Gift abgestimmt auf die Art
Achtung Maulwürfe (sind keine Pflanzenschädlinge und
stehen zu Recht unter Naturschutz)
sonstige
Bekämpfung erfolgt immer speziell für den erkannten
Schädling; bitte immer Fachleute zu Rate ziehen!
Unterirdische Schädlinge
Trauermückenlarven
Ein starker Befall deutet immer auf Kulturfehler hin
wenn möglich Umtopfen in mineralischeres Substrat und
das Substrat zukünftig trockener halten. Aufstellen von
Fettkrautarten (Pinguicula spec.)und anderen
"fleischfressenden" Pflanzen (Drosera spec.)
Rüsselkäferlarven
sofortiges Umtopfen mit mechanischem Entfernen der
Larven
Einsatz handelsüblicher Gifte
sonstige
Bekämpfung erfolgt immer speziell für den erkannten
Schädling; bitte immer Fachleute zu Rate ziehen!
Pilzliche und bakterielle Schädigungen
Vorbeugendes Anwenden handelsüblicher pilzlicher Mittel
beim Topfen mechanisch geschädigter Pflanzen (durch
Versand etc.) kann angezeigt sein. Generell sollte aber
nicht mit fungiziden Mitteln gearbeitet werden.
Wichtig sind Sauberkeit (Verwendung neuer, ggf.
gespülter und desinfizierter (u. a. Albisal) Töpfe, gut
gelagerter Substrate, sauberes Wasser, nur frisch ange-
setzter Dünger, "unkrautfreie" Töpfe, usw.) im
Kulturbereich und richtige Kulturbedingungen (Licht,
Luft, Feuchtigkeit, Wasser und Dünger) für die
Pflanzen.
Unkrautbekämpfung
Eine konsequente Unkrautbekämpfung ist immer angezeigt!
Schon allein das vermehrte Lichtangebot für die
kultivierten Orchideen rechtfertigt die Arbeit. Darüber
hinaus siedeln sich weniger Schädlinge an, Wasser- und
Düngergaben sind gezielter anzubringen und die ver-
besserte Luftzirkulation verhindert oder reduziert den
Befall der Kulturen mit Bakterien und Pilzen.
häufige Kulturfehler:
zu feucht (Substrat, Luft)
Führt zum Faulen der Wurzeln und der Sprossknollen
durch Luftmangel bzw.
zum Befall der Blätter mit Bakterien und Pilzen.
Bei Gewächshaus/Frühbeetkultur ist Ablüften bzw.
der Einsatz eines Ventilators mit 60facher Luftum.
wälzung angezeigt.
zu salzhaltiges Substrat, zu hohe Düngergaben
falsches Wasser (ph-Wert bzw. Salzgehalt)
Führen zu Wurzelschäden und zum Kümmern/Welken bzw.
Absterben der gesamten Pflanze. Sofortiger Wechsel
des Gießwassers bzw. des Substrates
Frostschäden
Abdecken der Pflanzen mit Zweigen etc.
Sehr langsames Heizen auf Temperaturen oberhalb des
Gefrierpunktes mit vorsichtigem Anfeuchten der Luft
und des Substrates (Dürre vermeiden!).
Dürre
Gießen!
Dürre tritt nicht erst bei Staubtrockenheit auf;
beachten Sie bitte die unterschiedliche Wasserhalte-
kraft einzelner Substrate (z. B.: Sand gegenüber Lehm)
zu kaltes bzw. zu warmes Gießwasser
Blattschäden erkennbar durch Einsinken der Epidermis.
Viel Erfolg! Walter Bongers
Denken Sie bitte gerade bei diesem Thema daran, dass sich Erfolg nur beim Tüchtigen einstellt!
ã Copyright 2000 by Walter Bongers
Hilfreiche Info aus dem Leserkreis:
"Betreffend der "Schädlinge" habe ich noch folgendes festgestellt: Wir haben ein exponiertes Grundstück mit einigen Bäumen in und um unseren Grund. Plötzlich waren, obwohl durch Hasengitter leicht abgedeckt, Orchideenbulben ausgegraben oder gänzlich verschwunden. Ich dachte zuerst immer, dass dies nur durch Mäuse ,während ich in der Arbeit war, geschehen konnte. Doch gefehlt! An einem Wochenende musste ich feststellen, dass horizontal über die Hauswand ein Eichkätzchen zu einer abgedeckten Kiste rannte (war bereits so abgedeckt, dass keine Maus mehr eindringen konnte) und sich durch Geschicktheit den Zutritt verschaffte. Eine Bekämpfung dieser niedlichen Tiere ist sicherlich nicht wünschenswert. Aber vielleicht könnten Sie auf Ihrer Homepage einen Vermerk für andere Ochideenliebhaber geben, damit diese bei unerklärlichen Verschwinden mit verstärkten Gittern gegen diese Unholde vorgehen. Wie gesagt, ich wäre nie auf diese Idee gekommen. Vielleicht ist es aber auch nur ein "Spieltrieb" meiner Eichhörnchen gewesen, da die Orchideen ja in einem sehr lockeren Substrat waren und sich die Eichhörnchen Futter (eingegrabene Nüsse) erwarteten. Mit freundlichen Grüßen Manfred Zagler
Zu weiteren Artikeln: